Schau Spiel Lust
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Spiellust im Schauspiel ist das Geheimnis der Widerständigkeit von Theater im Medienzeitalter. Wem in der deutschsprachigen Theatergeschichtsschreibung und -theorie das Spiel fehlt, findet es in dieser Aufsatzsammlung als Springquell für theaterhistorische, theatertheoretische und dramaturgische Überlegungen aus drei Jahrzehnten.
In der Antike schickten griechische Orte einander Gesandte, damit diese an théa, der Schau, teilnehmen konnten. Sie diskutierten das gesehene Spiel und nannten ihre Tätigkeit theoría. In der Tradition solch lustvoller Theorieentfaltung forscht der Autor zur europäischen und zur schweizerischen Theatergeschichte sowie zum Unterschied zwischen Theater und Medien. Auf der Suche nach den anthropologischen Wurzeln von Theater stösst er dabei auf Vorgänge, die er als szenisch bezeichnet, weil darin Inszenierung anklingt, Mise en scène. Sie entstehen immer auf ähnliche Art und Weise durch hervorhebendes Spiel aus dem Lebensprozess, sobald zum Zwecke des Zuschauens gehandelt wird. Sie lassen sich beschreiben und in Theatralitätsgefügen verorten, wobei graduelles Denken das dichotomische verdrängt. Und immer folgen die Zuschauenden entweder Konventionen oder persönlichen Vorlieben, wenn sie auswählen, welche szenischen Vorgänge sie Theater nennen.
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