Scham und Kontingenz. Zur medialen Verbiederung des Individuums der Gegenwart
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1, 0, Technische Universität Dresden (Institut für Praktische Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit nimmt Anstoß an der Beobachtung, dass gegenwärtig eine erstaunlich fraglose Bereitschaft zur umfangreichen Medienkonsumtion in breiten Teilen der modernen Gesellschaft entwickelt ist. Dabei werden Folgen der Individualisierung, Isolation und Virtualisierung ganzer Spektren von Lebenswelten ins Selbstverständnis der Protagonisten übernommen.
Die Arbeit fragt nach den anthropologischen Hintergründen der medialen Verbiederung, als dem durch Medien gestützten und forcierten Rückzug der Menschen aus der sich leerenden Öffentlichkeit in den Raum mediengefüllter Intimsphären. Welche anthropologischen Phänomene können die paradoxen Entwicklungen moderner Gesellschaften begründen, deren Angehörige sich nach Nähe, Wärme und persönlicher Anerkennung zu sehnen scheinen, während sie sich in eine durch Sichtbarkeit geprägte Isolation sozialen Handelns begeben, indem sie zu passiven Mitgliedern einer in einsame Individuen ausdifferenzierten Zuschauermasse mutieren?
Die Ursachen dafür finden sich - laut Arbeitsthese - im Konflikt von Autonomie und Kontingenz, der im säkularen Selbstverständnis moderner Individuen unbewältigt bleibt. Die fehlende Akzeptanz der Abkünftigkeit eigenen Daseins führt zur ontischen Scham, die als dauernde Identitätsstörung auftritt. Das destabilisierte Selbst zieht sich aus Furcht vor weiteren Zurücksetzungen innerhalb öffentlicher Blick- oder kommunikativer Anerkennungsverhältnisse in ein asozial-narzisstisches Dasein zurück. Infolge dessen kommt es zur Degeneration der Öffentlichkeit zugunsten einer individualisierenden Virtualisierung von Interaktion in Bild und Ton.
Die Arbeit will zeigen, dass die Stabilität gegenwärtiger Demokratien auf systemim
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