Salwàre oder Die Magdalena von Bozen
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Mit seinem »oder« bezeichnet der Titel dieses Romans das Spannungsfeld, in das der Ich-Erzähler, der Maler Thomas Stolperer, sich versetzt fühlt, als er seinem Freund, den Grafen Finnin, auf dessen Schloß Salwàre in Südtirol besucht. Dieser lebt dort mit seiner Frau Cordula, die sie zärtlich »die Kuh« nennen, und seiner Schwester Magdalena, an die er eine starke Bindung hat. Seine Frau hat in dieser geschwisterlichen Verbindung einen schweren Stand. Magdalena ist bei aller Klugheit auf mystische Weise stärker als andere von den Mondphasen abhängig - dadurch ist vieles im feudalistischen Leben dieser Menschen bestimmt. - Thomas neigt Magdalena zu, von ihr abgewiesen, verläßt er Salwàre, zieht ins nahe Dorf und wendet sich der gänzlich anderen, tellurisch naturhaften Kellnerin im recht zweideutigen Gasthof >Albergo di Latemar<, Mena oder Menega, der Magdalena von Bozen, zu und findet sich bald schon mit ihr in einem vitalen Liebesverhältnis. Doch er sucht die Fülle und die Schönheit des Lebens zu fassen und nähert sich ruhelos noch einmal der Schwester des Freundes. Am Ende jedoch verliert Thomas auf tragische Weise das befreundete Geschwisterpaar und schließlich auch die Magdalena von Bozen, die, wie er erfährt, ein Kind von ihm haben wird. Thomas Sehnsucht nach dem Vollkom-menen entspricht die plastisch beschriebene Großartigkeit der Landschaft in den Dolomiten.
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