Sachfragenorientiertes Wahlverhalten. Debatte über den Euro
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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Allgemeines und Theorien, Note: 1, 3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Seminar Wahlsoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Einführung der gemeinsamen Währung war die Europäische Integration einen richtungsweisenden und greifbaren Schritt vorangegangen. Die Geburtsstunde der Gemeinschaftswährung wurde als historischer Moment gefeiert, der Euro galt als Symbol für ein friedliches und vereintes Europa. Inzwischen ist die Euphorie verschwunden. 11 Jahre nach seiner Implementierung steckt der Euro in einer tiefen Misere. Mit zunehmender Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung in den südlichen und östlichen Ländern auf der einen Seite und einem wirtschaftlich prosperierenden Norden auf der anderen, wird die Einigkeit Europas auf eine Zerreißprobe gestellt. Die Krise der Gemeinschaftswährung die droht die Union zu spalten. Der Zweifel und die ablehnende Haltung gegenüber dem Euro kanalisieren sich in Deutschland in der neuen Partei "Alternative für Deutschland". Diese wirbt mit der Abschaffung des Euros um die Gunst der Wähler bei der nächsten Bundestagswahl.
Einstellungen zu politischen Sachfragen können die Stimmabgabe der Wähler zugunsten einer Partei beeinflussen. Die Autoren des sozialpsychologischen Ansatzes zur Erklärung von Wahlverhalten sehen in Sachfragenorientierungen einen der drei Bestimmungsfaktoren für Wahlverhalten. Im Folgenden wird zunächst der sozialpsychologische Ansatz der Michigan Schule vorgestellt, wobei besonders auf die Konzeption von politischen Sachfragen eingegangen wird. Anschließend wird gezeigt, wie sich der Euro von einer allgemein akzeptierten Währung (Valenzissue) zu einer umstrittenen policy (Positionsissue) gewandelt hat.
Welche Personen stehen dem Euro positiv gegenüber, welche lehnen ihn ab? Die seit der Eurokrise entstandene negative Einstellung gegenüber der Gemeinschaftswährung lässt sich mithilfe der Theorie der relativen Deprivation erklären. Anhand von Deprivation, unter der man einen Zustand der Entbehrung versteht, kann die Wahl von populistischen Parteien erklärt werden. Dieses Konzept werde ich im Folgenden vorstellen. Anschließend soll untersucht werden, bei welchen Personen durch die Europäisierung ein Gefühl der relativen Deprivation hervorgerufen wird, welches sich in einer negativen Einstellung gegenüber dem Euro äußert und damit eine Wahlentscheidung zugunsten der Alternative für Deutschland wahrscheinlich macht.
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