Rousseau und die Aufklärung der Urteilskraft
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Rousseaus philosophischer Denkweg ist nach wie vor einer verwirrenden Vielfalt von Interpretationshypothesen - aber auch polemischen Herabsetzungen - ausgesetzt. Rainer Enskat zeigt anhand der Musterung aller verfügbaren Texte, dass Rousseau sogar schon vor seiner ersten Publikation - dem Ersten Diskurs - angefangen hat, an einem kohärenten Weg zur Konzeption der Aufklärung der Urteilskraft zu arbeiten.
Seine erste radikale Einsicht ergab sich aus dem Bruch mit der vor allem von Diderot favorisierten Konzeption einer Aufklärung durch Wissenschaft. Nach diesem Bruch und dieser Einsicht hat er bis in seine postume Schrift Les rêveries du promeneur solitaire (1782) an diesem thematischen Weg gearbeitet. Vor allem sein Émile ou de l'éducation (1762) kommt einer planmäßigen Wiederentdeckung der kognitiven Schlüsselrolle gleich, die der Urteilskraft sowohl im täglichen Leben der Menschen wie in ihrer wissenschaftlichen Arbeit zukommt.
Die vorliegende Monographie ist aus den dreiundzwanzig Rousseau-Abschnitten des Buchs Bedingungen der Aufklärung. Philosophische Untersuchungen zu einer Aufgabe der Urteilskraft (2008) sowie dessen Einleitung und Schlussabschnitt entstanden. Sie präsentiert die dort versammelten Ergebnisse in durchgesehener und überarbeiteter Form.
Erscheint im April