Robert Walser in Bern
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«In Bern kommt man nie in Verlegenheit wegen neuen Eindrücken, es ist eine Stadt voller qualitätreicher Vitalitäten», schrieb Robert Walser 1926 an den Prager Zeitungsredaktor Otto Pick. Tatsächlich erlebte Walser während seiner Berner Jahre von 1921 bis 1929 seine produktivste Schaffenszeit: Über über 1600 Prosastücke, Gedichte und dramatische Szenen sind weitgehend Anregungen dieser Stadt. Mit seinen insgesamt 15 Adressen stellte der möblierte Herr einmal mehr seine nomadische Tüchtigkeit unter Beweis, aber auch in seinem Alltag ging es ungemein beweglich zu. Neben dem Schreiben und Lesen frönte Walser ausgiebig dem Wandern. Kneipen und Varietés wurden frequentiert. Dem Kino, Theater und der Oper galten gelegentliche Besuche. Saaltöchter und sogar eine Zirkusartistin wurden von ihm angeliebelt, und im Sommer animierte ihn die Aare zum Schwimmen. Zudem pflegte er einen lockeren Umgang mit einer Handvoll Kollegen.
Die lange vergriffene und jetzt in erweiterter Form neu vorgelegte Dokumentation von Werner Morlang sucht allen diesen Facetten Rechnung zu tragen.
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