Risse
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Roswitha Schieb beschreibt und befragt die Lebensläufe von dreißig Schriftstellern, Künstlern, Schauspielern, Wissenschaftlern oder Politikern aus den letzten zweihundert Jahren, in deren Biografie und Werk sich die Verwerfungen der deutschen Geschichte wie in einem Brennspiegel offenbaren. Dreh- und Angelpunkt all ihrer Studien ist die Zeit des Nationalsozialismus einschließlich seiner Vorgeschichte und seiner langen Nachwirkungen. Dabei beleuchtet sie besonders solche Persönlichkeiten, deren Wege abseits des Mainstreams verliefen und verlaufen. Bei den Porträtierten handelt es sich oft um Menschen, die nicht auf der Siegerseite standen und daher mit zwiespältigen Gefühlen und wacherem Blick wahrnehmen konnten, was mit ihnen und um sie herum geschah. Verstricktheit und Aufbegehren, Widersprüchlichkeit und Widerstand, Scheitern und Aufbruch werden in ihren vielfältigen Ausprägungen gezeigt. Dabei stehen stets die Auswirkungen der »großen Geschichte« auf die Einzelschicksale im Fokus.
Die Essays des in sieben Hauptkapitel unterteilten Buches folgen einer chronologischen Ordnung von der Mitte des 19. Jahrhunderts über den Ersten Weltkrieg, die NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg über die Nachkriegszeit in beiden deutschen Staaten bis ins Heute, wo es auch Fragen des aktuellen Rechtspopulismus berührt.
Mit Beiträgen über Fanny Lewald, Agnes Wabnitz, Clara Immerwahr und Fritz Haber, Else Ury, Walter Benjamin, Selma Meerbaum-Eisinger und Anita Lasker-Wallfisch, Billy Wilder, Marlene Dietrich, Hans Sahl, Günther Anders, Bernward Vesper, Gisela Elsner und Oskar Roehler, Herbert, Eva und Thomas Hupka, Günther Schabowski, Inge Müller, Brigitte Reimann, Christa Reinig, Horst Strempel, Helga Schütz, Roger Loewig, Helga M. Novak, Amon Göths Tochter Monika Hertwig und seine Enkelin Jennifer Teege, Carolin Emcke, Ursula Krechel, Hans Pleschinski.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen