Ripley & Co
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Vordergründig erscheinen die Figuren in den Romanen der PatriciaHighsmith als »Opfer« ihrer ganz persönlichen Geschichte und letztlich »Gefangene« ihrer psychischen Anatomie, die sich in sich selbst winden und wenden, andere in ihren festgefahrenen Zirkel einbinden, indem sie diese und sich selbst für »mörderische« Zwecke gebrauchen oder aber selbst in solche hineingezogen werden.Patricia Highsmith selbst hat sich immer gegen kleinbürgerliche bis spießiggefährliche Zusammenhänge gewehrt, um daraus auszubrechen, aber sie ist immer wieder in den >Teufelskreis< zurück verfallen, wie ihr Leben davon Zeugnis gibt, wie allein dadurch auch die Konfiguration ihrer handelnden Personen von detailliertester empathischer Kenntnis dessen entsprechend geprägt ist.Roland Hoja entdeckte in PH's Romanen großartige Literarität, geradezu geniale und wollte dies nicht nur für sich entdeckt lassen, sondern hat diese Entdeckung in »Ripley & Co.« weitertreibend aufgedeckt, literatursoziologisch beschrieben, analysiert und gewertet. Doch nicht als Werkanalyse und auch nicht Biografie bezogen, sondern ausgewählt partikular, komparatistisch im Kontext ihres Werkes.Nämlich: die auffällig kleinbürgerliche Denkens- und Lebens-Verhaltensweise, wie darin die Dekadenz des Großbürgerlichen in dessen jeweiligenErscheinungsformen. Das nicht nur entlang der Symptomatik vonHandlungs- und Figurenkonstruktionen im Plot, sondern auch ausdrücklich in der Lesbarkeit von Einstellungen und Kommentaren der geschaffenen Figuren. Deskription und Analyse werden dialektisch zueinander bezogen, um das Wesen der Erscheinungen auf der gesellschaftshistorischen Folie (1950-1995) aufzudecken und zu entdecken.Lesende werden als PH-Kenner und auch ohne Voraussetzungen mitgenommen, gleichermaßen aber auch motivierend angesprochen, in den einen oder anderen Romanplot wieder oder neu aktiv einzusteigen.
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