Richard Wagners Weg zur Lebensreform
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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand eine breit gefächerte Bewegung,
die eine Alternative zur industriellen Gesellschaft sein wollte. Ziel dieser
Lebensreformbewegung war es, die Lebensweise der Menschen grundlegend
zu ändern: Vegetarismus, Verzicht auf Alkohol, Leben in freier Natur,
alternative Medizin, Sexualreform und eine Kunst, die das Leben der Menschen
mitprägen sollte, waren zentrale Forderungen. Viele der Protagonisten
der Lebensreform waren Künstler und sowohl von Wagners Musikdramen
als auch seinem Konzept des Gesamtkunstwerks und seinen Spätschriften
beeinflusst, teilweise waren sie bekennende Wagnerianer und Bayreuthianer.
Der Verbindung zwischen Wagner, dem Bayreuth nach Wagners Tod und
dieser wirkungsmächtigen Lebensreformbewegung wird in diesem Buch
erstmals nachgegangen. An ausgewählten Beispielen wird gezeigt, wie
einflussreich Bayreuths Weltanschauung auf die Reformbewegung um die
Jahrhundertwende und bis zum ersten Weltkrieg, gelegentlich darüber
hinaus, gewirkt hat und wie stark dieses Zentrum der Wagnerpflege über
den unmittelbaren Bereich hinaus Einfluss auf kulturelle und soziale
Lebensentwürfe der deutschen Gesellschaft nahm.
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