Reussenträume
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Volker Müller ist ein klassischer Spätstarter. Sein erstes Buch brachte er mit neunundvierzig heraus. Bis dahin ließ er sich Zeit, träumte mehr vom Schreiben, als dass er sich hinsetzte und tatsächlich etwas zu Papier brachte. Nachdem aber im Fontane-Jahr 1998 der Bann gebrochen war, da entstand sein Erstling »Der Weg nach Sanssouci«, schickte der geborene Plauener sich an, das Versäumte nachzuholen. Dabei kannte er keine Berührungsängste, widmete sich im Laufe der Zeit allen wichtigen Feldern der Literatur. Neben Feuilletons, Essays, Lyrik, kleiner und großer Prosa schrieb Müller auch Theaterstücke. Das belegt nachdrücklich der vorliegende Band »Reussenträume«, der zwölf Schauspiele des Autors vereint. Ein landesweit beachteter Malergeburtstag stürzt eine Stadt in beträchtliche Verlegenheiten, ein Organist, der mit einem Mal nicht mehr gebraucht wird, droht ins Nichts zu stürzen und sucht nach Auswegen, ein einst gefeierter Sänger hält gnadenlos Rückschau, eine gelehrte Gesellschaft sucht in idyllischer Umgebung über den Sommer zu kommen, eine irrwitzig anmutende Theaterfusion nimmt ihren Lauf - die meisten Stoffe Müllers bewegen sich im Raum von Kunst und Kultur, dem Fach, in dem er als Journalist unterwegs war. Dessen ungeachtet ist für Abwechslung gesorgt. Zum einen treten reichlich Heldinnen und Helden auf den Plan, bestimmen nicht selten sogar das Geschehen, die ganz und gar bodenständigen Berufen nachgehen. Zum zweiten ist der Autor in seinem Metier kaum zu stellen, wechselt scheinbar nach Belieben zwischen Ernst und Spaß, anrührender Melancholie und deftigem Humor, hat gleichermaßen seine Freude an der Komödie, der Farce, dem leichtfüßigen Konversationsstück wie dem tiefschürfendem Politdrama.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen