Rettende Geschwister
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Die Knochenmarkspende von Kindern für Geschwister, die an Leukämie erkrankt sind, ist eine lebensrettende Therapie. Kinder sind aber noch nicht in der Lage, selbst eine Einwilligung zu geben. Wie sollen Kinder beteiligt werden? Welche ethischen Fragen stellen sich?
Die Beiträge diskutieren moralische, rechtliche, psychologische, philosophische und gesellschaftliche Aspekte: Fragen zur Freiwilligkeit bei der Einwilligung zu einer Spende, zur Verletzlichkeit des Kindes und zu Verstrickungen in Familienbeziehungen, zum Verhältnis von Recht und Ethik, zur möglichen Diskrepanz von Kindeswohl und Kindeswille und zu den Kinderrechten. Wie sich zeigt, geht es um mehr als um die Einwilligung selbst, nämlich um das Integrierenkönnen der Spende (oder in seltenen Fällen der Entscheidung gegen sie) in die Biographie des Spenderkindes, um die psychische und narrative Verarbeitung innerhalb der Familiengeschichte, um die Sicht auf die Geschehnisse aus der Retrospektive Jahre später. Diese Aspekte haben Implikationen für das Verständnis und die Bedeutung von 'Zustimmung und Zumutung' auch in anderen Bereichen der Medizin, in denen eine rettende Behandlung kaum abzulehnen ist.
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