René Blattmann
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Anfang 1994 erhält der schweizerisch-bolivianische Jurist René Blattmann spätnachts vom bolivianischen Präsidenten Gonzalo Sánchez de Lozada einen Anruf, der sein Leben maßgeblich verändert. In den folgenden drei Jahren setzt er als Minister für Justiz und Menschenrechte eine umfassende Reform des Rechtssystems unter anderem mit der »Ley Blattmann« (Lex Blattmann) durch, die vor allem der indigenen Bevölkerung, der Mehrheit des Volkes, zugute kommt. Diese war zuvor meist der Willkür der Justiz ausgesetzt. Dank der Reform genießt René Blattmann eine große Popularität im Land und so kandidiert er bei der nächsten Präsidentschaftswahl. Als er die Kandidatur zurückzieht, kehrt 1997 der ehemalige Diktator Hugo Banzer Suárez wieder an die Macht zurück - und mit ihm die alte Ordnung.
Nachdem Blattmann die Menschenrechtsabteilung der zweijährigen UNO-Friedensmission in Guatemala geleitet hat, kandidiert er 2002 erneut für die Präsidentschaft in Bolivien - erfolglos. Den Höhepunkt seiner Karriere erreicht René Blattmann schließlich, als er 2003 zum Richter am neugegründeten Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gewählt wird. Er ist beteiligt am Verfahren und ersten Urteil des Strafgerichtshofes: Der kongolesische Warlord Thomas Lubanga Dyilo wird 2012 zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Heute lebt René Blattmann in der Nähe von Basel.
Der Journalist Maurus Held zeichnet die spannungsreiche Geschichte René Blattmanns, dessen Leben zwischen Lateinamerika und Europa und seinen Einsatz für die Menschenrechte in einer literarisch überzeugenden Sprache nach.
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