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Religion und Nation

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Zugleich Band 20 der Reihe "Veröffentlichungen der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission". Was rechtfertigt es, sich speziell mit der Religions- und Nationalismusgeschichte der Deutschen, Tschechen und Slowaken zu beschäftigen? Für die böhmischen Länder und Oberungarn bzw. die Slowakei lässt sich feststellen, dass es im 19. und 20. Jahrhundert keine reinen Konfessionsnationen gab. Die konfessionelle Identität verstärkte in diesen Regionen auch nicht die ethnischen Abgrenzungen zwischen nationalen Mehrheiten und Minderheiten. Vielmehr waren sowohl Tschechen, Slowaken als auch Sudetendeutsche in ihrer großen Mehrheit katholisch und es gab protestantische Minderheiten. Die Konfessionen konkurrierten um die Ausdeutung ihrer Nation, und die Nationen waren Arenen des konfessionellen Konfliktes. Die Beiträge des Bandes vermessen die Mobilisierungsfähigkeit des Komplexes von Religion und Nationalismus. Sie fragen einerseits nach den Semantiken, die von Vertretern der Religionsgemeinschaften und der Politik entwickelt wurden. Andererseits werden die sozialen Bewegungen und Entwicklungen analysiert, die für die Verschränkung von nationalen und religiösen Deutungsmustern grundlegend waren.
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