Religion im modernen Tourismus
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Der Tourismus ist ein gewaltiger wirtschaftlicher Faktor weltweit, der zugleich auch einen bedeutenden kulturellen Aspekt hat. Religion im modernen Tourismus behandelt erstmals die Frage nach der Wechselbeziehung von Tourismus und Religion, der man bislang aus dem Weg gegangen ist, da Tourismus und Religion auf unserer mentalen Landkarte Gegenpole besetzen: Tourismus gilt als oberflächlicher Zeitvertreib, Religion hingegen als eine tiefgründige Begegnung mit dem Transzendenten. Doch der Zusammenhang ist offensichtlich. Religiöse Vorgaben beeinflussen das Reiseverhalten, religiöse Organisationen nehmen gestalterischen Einfluß auf den Tourismus. Umgekehrt markiert die Besichtigung religiöser Stätten wie Klöster, Kirchen, Tempel, Stupas, Pyramiden oder Moscheen oft den Höhepunkt einer Reise. Religionen sind für den Tourismus ein unersetzliches Kapital. Zum globalen Thema der Migration gehört auch die permanente Kurzzeitmobilität, die den Tourismus kennzeichnet.
Die "Touristifizierung" religiöser Stätten stellt allerdings für diese Orte und ihre Institutionen eine große Herausforderung dar, wenn religiöse Stätten zu "Touristenkirchen" oder religiöse Gruppen zu Touristenattraktionen werden, wie beispielsweise die Amische in den Vereinigten Staaten oder die Schamanen in Zentralasien und Südamerika. Neben religiösen Stätten im engeren Sinne begegnen religiöse Elemente auch an anderen Orten des Tourismus, in Themenparks oder "Ferienparadiesen" und in der Rhetorik der boomenden "Wellness"-Branche. Auch vergangene Religionen werden im Medium Tourismus wieder zugänglich, religiöse Motive und Symbole werden als Souvenirs mit nach Hause genommen.
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