Reisediskurs und Deutschlandbild in französischen Reiseberichten des 19. Jahrhunderts
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Französische Deutschlandreiseberichte und ihr Reisediskurs - also die charakteristische Darstellungsweise, der typische Aufbau sowie die Erzählverfahren - stehen im Zentrum dieser Monographie. Basis ist eine erstmals umfassend recherchierte Bibliographie französischer Deutschlandreiseberichte des 19. Jahrhunderts - einem Zeitraum, in dem die deutsch-französischen Beziehungen starken Schwankungen unterlagen und der so über den romanistischen Blick hinaus auch für Alteritäts- und Fremdenforschung hinsichtlich der Konstituierung von Selbst- und Fremdenbildern relevant ist. Der spezielle Ansatz liegt dabei in der Kombination motivisch-inhaltlicher Ansätze und der Vorstellung eines "Systems der Reiseberichte" auf der Basis ihrer grundsätzlichen Vergleichbarkeit. Die Reisenden zeichnen ein Bild von Menschen, ihren Gewohnheiten und Lebensräumen, wobei die optische Anschaulichkeit konstituierend wirkt. Aber es finden sich auch Sequenzen, in denen sie ihre Distanz aufgeben und sich emotional und körperlich in die "typisch deutsche Fremde" einbringen. Die Veränderung der Raum-Zeit-Wahrnehmung, die in der "eiligen" Moderne und der Suche nach persönlicher wie kultureller Kontinuität wurzelt, wird in der Untersuchung deutlich - und lässt zugleich schon die aktuelle Wiederkehr des "spatial turn" ahnen.
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