Reise als Initiation in Hermann Hesses Romanen Siddhartha und Die Morgenlandfahrt
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Die vorliegende Studie untersucht in erster Linie Initiationsprozesse in Hermann Hesses Texten Siddhartha und Die Morgenlandfahrt. Darüber hinaus macht sie auf mögliche narrative sowie strukturelle Perspektiven zur Abgrenzung der Initiationsgeschichte vom Bildungsroman aufmerksam. Thema ist auch das Reisemoment, sei es geografisch oder imaginiert, welches sich in Hesses Werken nicht nur als eine Möglichkeit der Selbsterfahrung, sondern auch als ein Prozess der Selbstsuche, als ein Prüfungsweg des Lernens sowie als ein Reifeprozess erweist, in dessen Verlauf die Protagonisten Unterweisungen, Prüfungen, symbolische und rituelle Akte vollziehen. Durch die Darstellung der äußeren Begebenheiten inszeniert Hesse Initiationsriten, wobei der Ortswechsel oft eine Widerspiegelungsfunktion der inneren Erlebnisse in sich trägt. An den Raumerlebnissen der Figuren lassen sich außerdem deren seelische Zustände und Reifungsprozesse ablesen. Zur Interpretation von Hesses Texten greift die vorliegende Arbeit nicht nur auf die in der Ethnologie und Religionswissenschaft bekannten Modelle zur Darstellung von Initiationsprozessen, sondern auch auf das in der Literaturwissenschaft postulierte Erzählmodell der Initiationsgeschichte zurück.
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