Reichsbahn-Elloks in Schlesien
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Vor über 100 Jahren begann man im damals noch preußischen Schlesien eine Reihe von Bahnlinien zu elektrifizieren. Von Vorteil war hier, dass die zur Energieversorgung der Eisenbahn nötige Infrastruktur im vorherrschenden industriellen Umfeld relativ einfach aufzubauen war. Die gebirgigen Strecken Schlesiens stellten erhöhte Anforderungen an das Rollmaterial, die mitteldeutschen Flachlandmaschinen konnten sich hier nie bewähren. Entsprechend beschaffte man speziell für das elektrifizierte Streckennetz in Schlesien eigene Wechselstrom-Elloks.
Bei den Fahrzeugbeschreibungen in diesem neuen Standardwerk spannt sich der Bogen von den ersten Konstruktionen aus preußischer Zeit bis zu den aus ihnen weiterentwickelten Bauarten und den Schnellzug-Versuchslokomotiven mit Einzelradsatzantrieb der 1920er-Jahre. Die Autoren wenden sich dabei bisher publizistisch vernachlässigten Sachverhalten zu, denn die hier vorgelegten Betrachtungen enden nicht mit den letzten Einsatztagen schlesischer Elloks in ihrer Heimat im Frühjahr 1945.
Ein kurzer Ausflug führt in die Zeit zwischen der Einstellung des elektrischen Betriebs in Schlesien und Mitteldeutschland und der Betriebswiederaufnahme im Juli 1945 in Mitteldeutschland. Letzterer dauerte jedoch nur bis zum Frühjahr 1946, als der Abtransport der elektrischen Bahnausrüstungen inklusive Lokomotiven als Reparationsgut in die Sowjetunion begann. Wenige Jahre später kehrten die Loks in die junge DDR zurück. Auf das, was mit den Heimkehrern geschah, wird ebenso eingegangen wie auf diejenigen Lokomotiven, die von Schlesien aus direkt nach Süddeutschland gelangten. Dabei werden die Baureihen E 21, E 215, E 421-2, E 503-4, E 918-9, E 927 und E 95 ausführlich betrachtet.
Zahlreiche Skizzen, Detailzeichnungen und teils ungewohnte Perspektivansichten der Lokomotiven sind auch für den Modelleisenbahner von Interesse und bieten wertvolle Anregungen.
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