Regionalsprachliche Spektren im Mittelalemannischen
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Der mittelalemannische oder auch bodenseealemannische Raum steht unter deutlichem Einfluss der benachbarten Dialektregionen Schwäbisch und Hochalemannisch. Der umstrittene Status des Mittelalemannischen sowie die große sprachliche Heterogenität und Dynamik in der Region machen das Gebiet für variationslinguistische Untersuchungen besonders interessant. In der vorliegenden Arbeit werden auf Basis von Sprachaufnahmen mit Sprechern aus drei Generationen in unterschiedlichen Situationen die regionalsprachlichen Spektren für die Untersuchungsorte Bräunlingen, Tuttlingen und Ravensburg ermittelt. Die Untersuchung berücksichtigt Variationsphänomene aus den Bereichen Vokalismus, Konsonantismus sowie Morphologie und Nebensilben und stützt sich auf die in der modernen Regionalsprachenforschung etablierten Methoden Variablen- und Clusteranalyse. Neben unterschiedlichen regionalsprachlichen Spektren in den drei Untersuchungsorten lassen sich auch verschiedene Sprechertypen beobachten. Ein Vergleich der Sprachdaten in Real-Time und Apparent-Time erlauben überdies Aussagen über die diachrone Entwicklung der Varietäten und Sprechlagen. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird die Frage beantwortet, welche diatopischen Unterschiede sich innerhalb der Untersuchungsregion zeigen und inwieweit diese im Zusammenhang mit der geografischen Lage im Dialektraum stehen. Dies lässt Schlüsse über die Binnengliederung des Alemannischen in Deutschland zu.
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