Reflexive Gemeinschaft
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Die Geier, die in den Bestattungsritualen der Parsi Zoroastrier eine zentrale Rolle spielten, sind in den letzten Jahren ausgestorben und auch die Parsi Zoroastrier selbst sehen sich mit düsteren demographischen Prognosen konfrontiert. Als einstige koloniale Elite war die religiös-ethnische Gemeinschaft der Zoroastrier Indiens ein entscheidender Faktor in der Modernisierung des Landes und dem Aufstieg Bombays zur Wirtschaftsmetropole. Durch die genannten Probleme steht die Gemeinschaft nun selbst in einem verhängnisvollen Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, das sich in Konflikten über Bedeutung und Vollzug der rituellen Praxis und über die Definition der Gemeinschaftsgrenzen äußert. In den öffentlichen Diskussionen der Gemeinschaft werden bis anhin selbstverständliche Deutungen in Frage gestellt, angestammte Akteure wie diejenige der Priesterschaft werden hinterfragt, während neue Rollen entstehen und an Einfluss gewinnen. Die Studie rekonstruiert diese Konfliktfelder von der jüngeren Vergangenheit bis in die Gegenwart mittels soziologischer Methoden und Begrifflichkeiten. Damit liefert sie einerseits eine Soziologie des Zoroastrismus und stellt diese andererseits in den Kontext der Frage nach den Auswirkungen von Konflikt und Reflexivität auf den gemeinschaftlichen Zusammenhalt und der Beziehung zwischen Religion und Moderne.
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