Reden wir nicht über Philipp
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Punkt 16 Uhr haben die Eheleute Paula und Michael Gantner Tag für Tag eine verbindliche Verabredung: Sie treffen sich für eine Stunde zu ihren Teegesprächen. Von 17 bis 19 Uhr darf Michael dann an seinen Schreibtisch. Auf diese genaue Tagesstruktur hatte seine Frau bestanden, damit ihnen nicht die restlichen Tage ihres schon fortgeschrittenen Lebens unter den Fingern zerrinnen würden. So sitzen sie jeden Tag um den kleinen runden Teetisch aus Kirschholz, die silberne Teekanne in der Mitte und die Teeschalen aus dünnem Porzellan vor sich. In dieser einen Stunde verlassen sie dann aber Raum und Zeit. Sie öffnen sie sich ihren Erinnerungen, dem anderen und der Welt. Umso erstaunlicher ist es, dass ein Thema explizit ausgelassen werden soll: Philipp - der rebellische Sohn, zu dem es ihnen nie gelungen war, eine Beziehung aufzubauen und zu dem der Kontakt letztlich ganz verloren ging. Doch genau dieser schleicht sich immer wieder in ihre Gespräche ein und wird dabei das erste Mal von den eigenen Eltern erkannt und in Freiheit entlassen.
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