R. Bittners Kritik an der Standardtheorie und die Plausibilität seines Gegenentwurfs ¿Aus Gründen handeln¿
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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1.0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Philosophie), Veranstaltung: Handlungs- und Rationalitätstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Bittner zufolge ist ein Grund für eine Handlung das, worauf der Akteur reagiert, ein Zustand in der Welt. Damit steht Bittners Auffassung entgegen zahlreicher bisheriger Theorien, auch weil sie Handeln nicht als etwas spezifisch Menschliches betrachtet und Handlungsgründen einen normativen Gehalt abspricht. Von daher ist es lohnenswert, Bittners Argumentation im Folgenden kritisch zu prüfen. Dies soll nachfolgend mit zwei Schwerpunkten geschehen, zum einen anhand seiner Kritik der Standardtheorie, zum anderen durch Betrachtung der Plausibilität seiner Neukonzeption.
Handlungen wirklich zu verstehen ist nur möglich, wenn man weiß, aus welchen Gründen heraus sie ausgeführt wurden. Mehr noch: Dieselbe Handlung ist, je nachdem, aus welchem Grund sie getan wurde, moralisch verschieden zu werten. Obgleich wir dieses Umstandes in Rechts- und Alltagspraxis Rechnung tragen, ist keineswegs unumstritten, was ein Handlungsgrund eigentlich ist.
Eine verbreitete Antwort, die der Hume'schen Motivationstheorie, lautet wie folgt: Ein Grund besteht aus einem Wunsch und einer Überzeugung. Diese Auffassung, wenn auch vorherrschend und als Standardtheorie bezeichnet, blieb nicht unwidersprochen. So ist zweifelhaft, inwieweit sie normativen Kriterien und unserem Verständnis von Rationalität gerecht wird, oder auch nur, ob sie ohne innere Unstimmigkeiten vertreten werden kann. In der Reihe der kritischen Beiträge bricht Rüdiger Bittners Gegenentwurf "Aus Gründen Handeln" besonders stark mit der Tradition.
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