Quellen zur Geschichte des Partherreiches 1
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Die Parner, Steppennomaden aus dem transkaspischen Raum, eroberten gegen Ende des 3. Jh. v.Chr. die seleukidische Satrapie Parthien im Südosten des Kaspischen Meeres. Unter ihrer Königsdynastie der Arsakiden eroberten sie nach und nach die seleukidischen Gebiete bis zum Indischen Ozean und bis zum Euphrat, der seit dem zweiten Viertes des 1. Jh. v.Chr. die Grenze zum Imperium Romanum bildete. 224 n.Chr. wurden sie von den persischen Sasaniden in der Herrschaft abgelöst. Das Partherreich war vom Beginn seines Bestehens an durch sehr verschiedenartige Faktoren bestimmt, zum einen durch die im Gefolge der Eroberungen Alexanders d.Gr. von den Seleukiden östlich des Euphrat angesiedelte griechische Kultur, andererseits durch die Traditionen der Völker, die seit langem auf parthischem Reichsterritorium lebten, z.B. Babylonier und Meder. Hinzu kamen die - meist feindlichen - Kontakte mit den aus Norden und Nordosten nachdrängenden Reitervölkern, die - teilweise ebenfalls konfliktreichen - wirtschaftlichen und kulturellen Kontakte mit den benachbarten Völkern im Westen, insbesondere Juden, Syrern und Armeniern, sowie die langen und wechselvollen Beziehungen zu den Römern, wo sich Bündnisse und Kriege zwischen den beiden Großmächten abwechselten. Die Quellen zu den Parthern sind daher vielschichtig und vielsprachig und nur durch eine differenzierte interdisziplinäre Bearbeitung zu erschließen. In den vorliegenden drei Bänden werden diese Quellenkomplexe erstmals durch eine Zusammenstellung und deutsche Übersetzung möglichst aller einschlägigen Texte verfügbar gemacht. Darüber hinaus werden durch die Kommentierung und ausgewogene Zusammenführung der unterschiedlichen Zeugnisse die Abläufe der Geschichte des Partherreiches, seine bisher noch weitgehend ungeklärte innere Struktur sowie die wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlichen Gegebenheiten genauer beschrieben, als dies bisher möglich war. Mit Beiträgen von Barbara Böck, Uta Golze, Daniel Keller, Gudrun Schubert, Kerstin Storm, Lukas Thommen, Giusto Traina und Markus Zehnder.
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