Protestantismus in Wien am Beispiel der Totenbeschauprotokolle des 18. Jahrhunderts
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Anhand der Totenbeschauprotokolle wird inmitten des habsburgischen Herrschaftszentrums Wien ein offenkundig evangelischer Bevölkerungsanteil greifbar, der zur Erhaltung desselben Machtgefüges beiträgt, das seine religiöse Entfaltung zu unterbinden sucht.Das Wiener Totenbeschreibamt ist ein zu ‚policeylichen' Zwecken eingesetztes Verwaltungs- und Kontrollinstrument, das die Aufnahme von evangelischen Sterbeeinträgen vor dem Hintergrund des monokonfessionell-katholischen Herrschaftsanspruches als Besonderheit in Erscheinung treten lässt. Die Untersuchung nimmt diese Sterbeeinträge zum Gegenstand und unterzieht die mit ihnen gewonnenen Daten einer umfassenden Auswertung. Der Befund verweist dabei auf Formen evangelischer Vergemeinschaftung und plausibilisiert eine sichtbar gelebte evangelische Konfessionskultur in Wien bis hin zur Toleranzgesetzgebung. Er bestätigt zudem, dass die Duldung der in den Totenbeschauprotokollen aufgenommenen Evangelischen letztlich machtpolitischen Erwägungen unterliegt, die über dem monokonfessionellen Anspruch stehen.
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