Popol-Vuh, das Heilige Buch der Maya und Inca
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Der Weg innerer Erkenntnis bis zur Wiedervereinigung mit Gott oder den Göttern - "Erhobenheit zu den Sternen" - führt in allen Kulturen gleich vom äußerlichen Suchen zum täglichen Tatbeweis und zur erlebten Manifestation des Geistes in den Geschöpfen. Die Wege und Methoden dabei sind zwar vielfältig, doch grundsätzlich von denselben Ideen und Ritualen bezüglich Sinn und Wesen von Gott, Universum und Mensch bestimmt.Ein eigentlicher Maya- Inca-, Olmeken- oder Tolteken-Weg läßt sich aus heutiger Sicht nicht mehr erkennen, weil die grausam goldgierigen spanischen und kirchlichen Invasoren fast alles zerstörten, was ein tiefes Verstehen erleichtern könnte. Der Unterschied zu unserer heutigen Welt bestand vorallem darin, daß in der großen Mischkultur der alten Anden-Region die uns bekannte Trennung von Religion und täglichem Leben nicht existierte: Leben mit den Göttern war Sinn und Zweck des Lebens, alles Dasein war gelebte Religion, ob Produktion, magisches Blut-Ritual oder Zusammenleben in Nation, Stammesgemeinschaft oder Familie. Ständige Kriege gab es damals dort wie heute hier.Natur-Mystik und bewußte Magie waren für die Elite tägliche Selbstverständlichkeit - und vom "gemeinen Volk" mit demselben stumpfen Wunderglauben bestaunt wie heute auch. Aber ein großes Einheitsempfinden beherrschte Alles. Indes gehen sowohl das Hauptwerk des Popol-Vuh, als auch die beiden Chroniken mit keiner Silbe auf die hohen kulturellen Leistungen ein. Auch das unerhörte organisatorische, mathematische, philosophische und architektonische Talent jener Völker bleibt unserem Forschen weitgehend verborgen.Das gegenwärtige Buch bietet einen breiten Einblick in die Mischkultur und das intensive Zusammenleben der zahlreichen Einwanderer-Gruppen nach Yucatan im Laufe der ca. 3000 Jahre vor der Invasion: Es bettet die Texte ein in zahlreiche farbige Bilder jener Umwelt und in aktuelle Anmerkungen, die das Verständnis der inneren Zusammenhänge erleichtern und die damalige Atmosphäre fühlbar machen, sobald der Leser sich an die besonderen Ausdrücke und Namen gewöhnt hat: Lebhaft, interessant und besinnlich zugleich.
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