Politische Psychoanalyse
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n diesem Band findet das gesellschaftskritische und kulturtheoretische Potenzial der Psychoanalyse und ihrer Nachbarwissenschaften (z.¿B. der Soziologie und der Geschichtswissenschaften) Anwendung auf aktuelle, politische Konfliktarenen (Gender, Postkolonialismus, Intersektionalität), Krisen (Pandemie, Kriege) und zeitgenössische Phänomene (Populismus, Verschwörungstheorien). Dabei soll ein historischer Bogen gespannt werden, der die Entwicklung der politischen Psychoanalyse aus ihren Anfängen bis hinein in die Gegenwart nachvollzieht.
Schon in ihren Anfängen wandte sich die Psychoanalyse politischen Phänomenen und Fragestellungen zu. Aufgrund ihres kulturtheoretischen Potenzials war sie schon immer eine für kritische Gesellschaftheorie und Ideologiekritik ergiebige Theorie des Subjekts. Sie bot und bietet einen Reflexionsraum, der individuelle und gesellschaftliche Entwicklungen aufeinander bezieht und theoretisch ineinander verschränkt. Ein besonderer Verdienst der Psychoanalyse ist hierbei, die ideologisch hergestellten Dichotomien zwischen Normalität und Abweichung zu relativieren und politische Krisen oder Fehlentwicklungen anhand der gesellschaftlichen Bedingungen von Subjektbildung zu untersuchen.
Erscheint im April