Politische Partizipation in Europa
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Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Bürger sich zur politischen Partizipation entschließen und ihre Interessen und Präferenzen in den politischen Prozess einbringen? Politikwissenschaftliche Studien haben drei zentrale Erklärungsfaktoren identifiziert: Ressourcen wie Geld, Zeit und Bildung, Einstellungen der politischen Involvierung sowie gesellschaftliche Netzwerke. Bisher nicht untersucht wurde jedoch das genaue Zusammenwirken dieser Faktoren, speziell die Möglichkeit interaktiver Zusammenhänge. Denkbar wäre zum Beispiel, dass ein zunehmendes politisches Interesse nur bei solchen Bürgern zu einer stärkeren Partizipation führt, die über eine gute Ressourcenausstattung verfügen, während schlechter ausgestattete Bürger selbst bei starkem Interesse vom politischen Prozess ausgeschlossen bleiben - ein aus normativer Sicht problematischer Befund. Emanuel Hansen untersucht das politische Partizipationsverhalten in fünf europäischen Staaten (Deutschland, Frankreich, Polen, Schweden und Spanien). Länderübergreifend zeigen sich signifikante und inhaltlich bedeutsame Interaktionseffekte zwischen den wichtigsten Determinanten politischer Partizipation. Die normativen Implikationen ungleicher politischer Beteiligung müssen angesichts dieses neuen Befundes noch problematischer eingestuft werden, als in der politikwissenschaftlichen Diskussion bislang angenommen wurde.
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