Poetische Gerechtigkeit als kognitives Prinzip der Rezeption
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Poetische Gerechtigkeit ist ein seit der Antike bekanntes und in der Aufklärung zum normativen Prinzip erhobenes Konzept, das in der Gegenwart weitgehend als obsolet abgetan wird. Im vorliegenden Buch wird das Konzept im kognitionstheoretischen Rahmen neu interpretiert und nicht mehr als Strukturelement der Handlung, sondern als Interpretation des Lesenden verstanden: als Lesererwartung, moralische Projektion oder wunscherfüllender emotionaler Prozess. Diese Neuinterpretation des Konzepts wird anhand von Arthur Schnitzlers Verräter-Narrativen erprobt, in denen eine für die Jahrhundertwende um 1900 typische psychologisierende Version von poetischer Gerechtigkeit realisiert wird.
Erscheint im Februar