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Vor 65 Jahren erschien Eugen Gomringers Gedicht «avenidas» in der Zeitschrift «spirale». Es war ein erstes Beispiel jener «Konstellationen», die in der Folge eine wesentliche Grundform der Konreten Poesie bilden sollte. Auf unvermutete Weise hat dieses Gedicht in jüngster Vergangenheit für Zündstoff gesorgt und eine umstrittene Aktualität gewonnen - Anlass genug, das dichterische Werk des Begründers der Konkreten Poesie neu zu betrachten. Eugen Gomringer hat dazu eine Anzahl seiner wesentlichen Gedichte versammelt, sie selber kommentiert und ihnen Essays bekannter Autorenkollegen beigegeben. Er hält damit Rückschau auf die Entwick­lung einer literarischen Bewegung, deren minimalistischer Reduktionismus zunächst als belanglose Spielerei belächelt wurde, deren kreatives Potential sich unterdessen jedoch in einer weltweiten Rezeption und Verbreitung erwiesen hat. Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes stehen sechzehn Texte, die ebenso sinnfällig wie schlagend vor Augen führen, dass nicht nur inhaltliche, sondern auch streng formale Verdichtung poetische Wirkungen hervorbringen kann. Die vielen Facetten dieses Verfahrens zeigen die Gedichte «schwiizer», «ode an züri», «fünf vokale», «schweigen», «kosmos chaos extase», «chumm», «wind», «häuser des i ging», «sie wirken zusammen», «avenidas y flores», «kein fehler im system», «konstellationen», «ping pong», «möv möv», «das schwarze geheimnis», «gleichmässig gleich» und «vokale». Mit Beiträgen von Maria v. Assel, Heike Baeskow, Max Bill, Mark E. Coray, Florian Cramer, Zsuzsanna Gahse, Annette Gilbert, Nora Gomringer, Nortrud Gomringer, Ingrid Isermann, Walter Jens, Robert Kudielka, Michael Lentz, Sybille Lewitscharoff, Kurt Marti, Peter von Matt, Franz Mon, Oskar Pastior, Ilma Rakusa, Wulf Segebrecht
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