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Philosophie der Praxis

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»Die Philosophie der Praxis« ist in einer Situation geschrieben worden, in der die sprachkritische Analyse unserer moralischen Urteile den Verzicht auf den Anspruch einer Begründung dieser Urteile zu fordern schien. Gegenüber dem Rückzug auf die analytische Neutralität der Meta-Ethik - und in Ergänzung zu dieser - sollte sie zeigen, daß und wie eine sorgfältige Vergewisserung der sprachlichen Mittel gleichwohl für die Entwicklung moralischer Argumentationen genutzt werden kann. Und zugleich sollte sie zeigen, daß der sprachkritische Aufbau solcher Argumentationen nicht zum Bruch mit der Tradition der praktischen Philosophie zwingt, sondern gerade in der argumentierenden Auseinandersetzung mit tradierten Konzeptionen Gründe für sich selbst gewinnt. Unter diesem doppelten Anspruch wird in der »Philosophie der Praxis« die Klärung eines Moralprinzips - d. i. eines Prinzips zur Entwicklung und Beurteilung moralischer Argumentationen - über den Aufbau einer Moralsprache - d. i. über die Bestimmung anthropologischer Termini - und über die sprachkritische Rekonstruktion des Kantischen Verständnisses der entsprechenden Begriffe (vor allem der Begriffe der Glückseligkeit) und eines Moralprinzips (des Kategorischen Imperativs) versucht. In seinem Nachwort zur Neuausgabe geht Oswald Schwemmer einigen grundlegenden Einwänden gegen seinen Versuch nach und erläutert ihn dabei durch seine Einordnung in einen größeren, über die Konzeption einer Argumentationslehre hinausweisenden Zusammenhang: nämlich in den Zusammenhang der praktischen Philosophie, wie er durch die Frage nach dem guten Leben seit Aristoteles gestiftet worden ist.
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