Philologia Sacra und Auslegung der Heiligen Schrift
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Salomon Glassius hat wie kein zweiter die lutherische Bibelhermeneutik systematisiert und die Frage nach dem Verhältnis von sensus literalis und sensus mysticus einer präzisen Klärung zugeführt. Diese in der "Philologia Sacra" (1623-1636) dokumentierte Leistung des Schülers, Freundes und Nachfolgers Johann Gerhards steht zunächst im Blickpunkt. So wird erkennbar, wie Glassius die grammatischen und rhetorischen Phänomene der Heiligen Schrift aufnimmt und in Anknüpfung an altkirchliche, reformatorische und rabbinische Hermeneutiker entfaltet und theologisch gewichtet. Auf dieser Basis erfolgt eine umfangreiche Sichtung der figürlichen Auslegung des Alten Testaments in den exegetischen, erbauungstheologischen und homiletischen Werken, die Glassius zunächst als Professor in Jena im akademischen Kontext und schließlich als langjähriger Superintendent von Sachsen-Gotha um einer lebenspraktischen Rezeption des Christusevangeliums willen zur Anwendung bringt. Ziel der Untersuchung ist eine historisch aufgeklärte Wahrnehmung der Besonderheiten präkantianischer Hermeneutik, Exegese und Homiletik und der daraus sich ergebenden Impulse für die zeitgenössische Hermeneutikdebatte sowie für die homiletische Arbeit mit alttestamentlichen Texten.
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