Phantasmen des Infantilen aus Skandinavien. Unheimliche Spiegelungen, Masken und Metamorphosen in Märchen und Schauerphantastik
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Die vorliegende Studie leistet einen interdisziplinären Beitrag zur Schauerphantastik-Forschung. Christiane Lemke überträgt Ansätze und Fragestellungen aus der anglistischen Forschung zu Gothic novel und Gothic tale auf Werke namhafter skandinavischer Autoren, darunter Hans Christian Andersen, Karen Blixen, Ingmar Bergman und Marie Hermanson. Ziel dabei ist eine modellhafte Analyse, die die Einordnung und Einschreibung von Texten verschiedener Genres wie Märchen, Novelle/Erzählung, Kurzgeschichte, Roman und Film in das größere Gattungsumfeld der Schauerphantastik nachvollziehbar macht. Ausgangspunkt und Grundlage der einzelnen Analysen bildet hierbei das psychoanalytische Konzept des Phantasmas. Im Rückgriff auf Theorien von Sigmund Freud, Melanie Klein, Jacques Lacan u.a. werden Objekte infantiler Angst und Faszination, Träume und Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Urszenen, Komplexe und narzisstische Spiegelungen als Manifestationen des Phantasmas in Text und Film untersucht. Neben der Frage nach der Funktion des Morbiden, Makabren und Obszönen werden darüber hinaus vielfältige intertextuelle Bezüge zu Schauertexten aus der Weltliteratur, zu Horrorfilmen, Mythen und Märchen hergestellt sowie zu Kunstwerken aus Symbolismus, Expressionismus und Surrealismus. Ein abschließendes Kapitel zeigt Verbindungen der identifizierten Phantasmen zum Grotesken auf.
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