Perspektivenübernahme in Konfliktsituationen
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Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
In der vorliegenden Diplomarbeit wird Konfliktverhalten in Dyaden (zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter) und seine Auswirkung auf quantitative und qualitative Ergebnisse einer Verhandlung empirisch untersucht. Die theoretische Grundlage bildet das kognitive bzw. soziale Konzept der Perspektivenübernahme, das Konflikt-Eskalationsmodell von Glasl, das Konfliktmodell von Blake & Mouton, das Dual Concern Model von Pruitt & Rubin, das Konfliktstilzuordnungsmodell von Thomas, die Theorie der Machtdistanz-Reduktion von Mulder und die Zielsetzungs-Theorie von Locke.
Perspektivenübernahme ist das Verstehen von psychischen Zuständen und Prozessen, wie des Denkens, Fühlens oder Wollens einer anderen Person, indem die Situationsgebundenheit des Handelns, also die Perspektive, erkannt und entsprechende Schlussfolgerungen gezogen werden. Perspektivenübernahme ist die Fähigkeit sich in andere Personen und Situationen hineinzuversetzen. Sie beschäftigt sich mit rationalen Fragen, wie: Was weiß mein Gegenüber über einen bestimmten Gegenstand? Welche Interessen verfolgt mein Verhandlungspartner? Inwiefern gelingt es mir, den nächsten Schritt, die nächste Handlung des Gegenübers zu antizipieren? Viele Verhandlungen ermöglichen ein integratives Problemlösen, bei dem die Verhandlungspartner den gemeinsamen Gewinn maximieren können, ohne in einer reinen Gewinn-Verlust-Situation um gemeinsame Ressourcen konkurrieren zu müssen. Die Verhandlungspartner geben sich oft mit einem suboptimalen Kompromiss zufrieden, anstatt sich auf eine beide Seiten zufriedenstellende bzw. integrative Lösung zu einigen.
Es wird behauptet, dass Perspektivenübernahme zu einer höheren Quantität und Qualität des Ergebnisses führt. Diese weit verbreitete Annahme, dass das Wissen um die Präferenzen des anderen zu höheren Ergebnissen führt, wird widerlegt! Es gibt eine interaktive Wirkung von Perspektivenübernahme und Rolle auf das Verhandlungsergebnis. Bei einem Informationsgleichgewicht auf einem niedrigen oder hohen Niveau wird ein höheres Ergebnis erzielt als bei einem Informationsungleichgewicht. Bei einem Informationsungleichgewicht erzielt die Partei mit dem niedrigeren Informationsstand das höhere Ergebnis. Wer in einer Verhandlung zuerst eine extreme Forderung stellt, erzielt ein höheres Ergebnis.
Derjenige, der in einer Verhandlung gleich hart zur Sache kommt, hat somit die besseren Chancen auf ein hohes Ergebnis.
Machtdistanz bezieht sich auf die Größe [...]
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