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Perspektiven und Entwicklung der sozialen Gerechtigkeit in der Bundesrepublik Deutschland

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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1, 5, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Insititut der Politischen Wissenschaft), 166 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Welche Rolle spielt die Frage der sozialen Gerechtigkeit für die gesellschaftliche Entwicklung? Sind die normativen Werte im Laufe der Historie unverändert geblieben? Welche Gerechtigkeitsvorstellungen konnten die Oberhand gewinnen und welche Vorstellungen wurden zurückgedrängt? In dieser Arbeit soll der ambitionierte Versuch unternommen werden, normative Gerechtigkeitskonzepte mit den realen, sozioökonomischen Entwicklungen der Bundesrepublik Deutschland in Bezug zu setzen. Dabei sollen die theoretischen Gerechtigkeitskonzeptionen als normative Maßgabe für das politische Handeln betrachtet werden, um im Zweifelsfall als kritischer Bezugspunkt zur realen Gesellschaftspolitik zu fungieren.8 Die Theorieentwürfe stellen hierbei das fiktive "Sollen" für die Entwicklung der demokratischen Gesellschaft auf, wobei sie natürlich keine konkreten Antworten auf die gesellschaftlichen Probleme geben können, sondern lediglich Anleitungen zur Behebung skizzieren. Im folgenden möchte ich daher zunächst den Begriff der sozialen Gerechtigkeit in seinen verschiedenen Facetten herausarbeiten. Diese Darstellung beschränkt sich dabei auf keine wissenschaftliche Fachdisziplin, sondern umfasst unterschiedliche und zugleich interdisziplinäre Verständnisse der Begrifflichkeit. Natürlich ist es anschließend unabdingbar die wichtigsten Theorien der aktuellen Debatte zur Frage der sozialen Gerechtigkeit zu benennen, allen voran den "Egalitären Liberalismus"von John Rawls. Mit seinem Hauptwerk "A theory of justice" aus dem Jahre 1971 gelang es dem Amerikaner Rawls, die Frage der gesellschaftlichen Gerechtigkeit wieder auf die Tagesordnung der Politischen Philosophie zu bringen. Dieses Anliegen war insbesondere deshalb von Erfolg gekrönt, da Rawls eine theoretische Gesellschaft konzipierte, die das liberale Freiheitsideal mit den sozialen Gleichheitsbestrebungen verbindet.9 Beinahe folgerichtig entstand in den Jahren danach, und dieses insbesondere in den angelsächsischen Ländern, eine kontroverse und kritische Diskussion rund um das Rawlsche Gerechtigkeitsverständnis.10 Wie in jeder kontroversen Auseinandersetzung üblich, waren es unterschiedliche Aspekte der Theorie, die Anlass zur Kritik gaben. Seine wichtigsten Kontrahenten in der wissenschaftlichen Diskussion Michael Walzer und der Österreicher Friedrich-August von Hayek dienen abschliessend dazu, die "Hartzreformen" der rot-grünen Bundesregierung unter gerechtigkeitstheoretischer Perspektive kritisch zu analysieren.
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