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Paulus und die imperiale Theologie der Evangelien

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Im Kontext der politischen Ideengeschichte ist die Bibel ein Machtdiskurs. Schon das Alte Testament hat kein eindeutiges Gottesbild und reflektiert über Macht. Dem allmächtigen Schöpfergott, auf den sich die Metaphysik beruft, steht der Bundesgott gegenüber, der um Anerkennung wirbt. Wie in Griechenland fordert die Rhetorik die Metaphysik heraus: Ohne die Anerkennung der Machtunterworfenen ist für die Bibel Macht in Wahrheit Ohnmacht. In der Kontroverse zwischen Paulus und der Petrustradition erreicht dieser Diskurs im Neuen Testament seinen Höhepunkt. Die Evangelien verstehen Macht aus der Perspektive von oben und sichern sie metaphysisch ab. Für Paulus ist die Botschaft vom Kreuz dagegen gleichbedeutend mit dem Ende aller Metaphysik. Macht kann sich nur rechtfertigen, wenn sie von unten legitimiert wird. Damit begründet Paulus in der Tradition des Alten Testaments das republikanische Denken radikal neu. Im Neuen Testament, so heißt es für gewöhnlich, setzen sich Christen mit ihrer Umwelt auseinander, um eine eigene Identität zu gewinnen. Paulus gilt dabei als der eigentliche Begründer des Christentums. Aber so einig, wie es scheint, waren sich die frühen Christen nicht. Sie rangen untereinander darum, wie ihre Welt zu verstehen sei. Der biblische Kanon harmonisiert Positionen, die nicht mit einander vereinbar sind. Ihre Unvereinbarkeit hatte erhebliche Bedeutung für das politische Selbstverständnis der westlichen Kultur.
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