»... ob man alles verwinden soll.«
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Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Erich Fried als Autor der Shoah? Dem jüngeren Leserpublikum ist Erich Fried oftmals als Verfasser von Liebesgedichten bekannt. Die wissenschaftliche Rezeption hingegen kennt ihn vorrangig als Exilautor oder politisch engagierten Lyriker. Das vorliegende Buch fokussiert nun den Prosaisten Erich Fried. Dabei stellt Martin Schmiedel Texte ins Zentrum, die - autobiografisch oder fiktiv, offen oder chiffriert - die Shoah thematisieren, bisher aber im Wissenschaftsfeld der Shoahliteratur unbeachtet geblieben sind. Es wird gezeigt, wie Erich Fried in seinem Schaffen mit zunehmendem Alter vom poetologischen Konzept der Autorschaft abrückt und vermehrt als Zeuge auftritt. Er verharrt nicht bei der Beschreibung dessen, was geschehen ist. Seine literarische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zielt immer auch auf die Gegenwart. »Unverwundenes« ist nicht der Fixpunkt für die Betrachtung der Welt, sondern der Ausgangspunkt zu ihrer Veränderung und die Shoah wird zur Analogie, damit neue Untaten vermieden werden. Dieser über jeden Vorwurf des Klischeehaften erhabene Umgang Erich Frieds mit Erinnerung verdient nicht allein im Kontext der Literatur der Shoah Beachtung.
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