Nordwärts!
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NORDWÄRTS! ist eine Gelegenheit die oft wenig bekannte schöpferische Kraft von Künstler:innen aus Nordeuropa hervorzuheben, die seit den Anfängen der Fotografie eine fast fleischliche Verbindung mit der Rauheit ihrer Heimat aufrechterhalten haben. Für die Bewohner:innen Dänemarks, Finnlands, Islands, Norwegens und Schwedens sind die Einsamkeit und die wilde Natur ein wesentlicher Bestandteil ihrer Beziehung zur Welt. Ihr Wissen und ihr ständiger Wunsch, mehr über Flora und Fauna zu erfahren, führen dazu, dass sie sich sehr für die Achtung der Natur einsetzen.
Mit ihren unterschiedlichen fotografischen Ansätzen - einige erforschen die Härte ihrer Umwelt, andere die Komplexität unserer modernen Entwicklungen - teilen die ausstellenden Fotograf:innen aus dem Hohen Norden eine Sichtweise, die mit Poesie vermischt ist, gelegentlich einen Hauch von Surrealismus aufweist, aber immer darauf bedacht ist, das Bewusstsein für ein besseres Verständnis der Welt von morgen zu schärfen. Auf ihre Weise sind sie die künstlerischen Wächter einer positiven Zivilisation.
Künstler:innen, die uns Skandinavien auf ganz besondere Weise näherbringen sind: Sune Jonsson, Pentti Sammallahti, Tiina Itkonen, Ragnar Axelsson, Tine Poppe, Sanna Kannisto, Erik Johansson, Helena Blomquist, Jonas Bendiksen, Jonathan Nächstrand und Olivier Morin.
Im zweiten Erzählstrang des Festivals beleuchten zwei Ausnahmefotografen den Zustand unserer Umwelt: "This empty World" von Nick Brandt ist eine eindrucksvolle Illustration einer Welt, in der für Tiere, die von der zügellosen menschlichen Entwicklung überwältigt werden, kaum noch Platz zum Überleben ist. Es ist ein Werk, das uns Fragen zur Zukunft unserer Welt stellt. Und Mathias Depardon zeigt mit "Die Tränen des Tigris", dass der Garten Eden existiert - und in Gefahr ist. Das am Zusammenfluss von Tigris und Euphrat gelegene größte Feuchtgebietsökosystem Westeurasiens, das 2016 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, droht heute auszutrocknen.
Erstmals gibt es heuer einen Schwerpunkt österreichischer Fotografinnen. Vorgestellt werden das Lebenswerk der Magnum-Fotografin Inge Morath, das Werk der Doyenne der österreichischen Fotografie Christine de Grancy und "Camping", ein Fotoprojekt der jungen Künstlerin Verena Andrea Prenner über den Lebens-Unzustand Flüchtlingslager.
Niederösterreich wird heuer 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass würdigt das Festival La Gacilly-Baden Photo seine Heimat mit zwei besonderen Arbeiten und zeigt in alten Ansichtspostkarten wie das alles damals war und mit der Arbeit des erst 20-jährigen Gregor Schörg über das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, die Schönheit unberührter Natur in einem der größten Urwälder Mitteleuropas.
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