Nihilismus als Negation oder Kritik?
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Universität Trier (Gremanikstik), Veranstaltung: Seminar, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Nichts" scheint am Ende der letzten Nachtwache übrig zu bleiben. Das dreifach ausgerufene "Nichts!" beschließt endgültig eine Reihe nihilistischer Aussagen und Episoden, die im Verlauf des Textes zunehmend an Schärfe gewinnen. Die Hausarbeit steht unter der Frage, ob der in den Nachtwachen von Bonaventura von Klingemann so deutlich formulierte Nihilismus als Negation oder als Kritik zu verstehen ist. Die Nihilismus-These, wie sie in der Literatur verwendet wird, bezieht sich zumeist auf den Nihilismus als Leugnen und Negieren aller Werte und jeden Sinns. Möglich ist aber auch eine Interpretation, die in dem vorgetragenen Nihilismus ein dichterisches Mittel Klingemanns sieht, um scharfe Kritik am Zeitgeist zu üben und aufzuklären. Wolfgang Paulsen , Jeffrey Sammons , Walter Pfannkuche , Richard Brinkmann und Dieter Arendt bewerten den Nihilismus in den Nachtwachen als negativ und sinnleugnend und als "Kehrseite der Frühromantik" . Linde Katritzky , Jörg Schönert und Rita Terras hingegen interpretieren die Nachtwachen als Satire und sehen den vorgetragenen Nihilismus als Mittel zur Aufklärung und Kritik, durch den Werte infrage gestellt, aber nicht geleugnet werden. Das breite Spektrum der unterschiedlichen Deutungsansätze und Interpretationsmethoden macht deutlich, dass es weder die eine richtige Methode noch das eine korrekte Interpretationsergebnis geben kann. Diese Hausarbeit bedient sich daher zweier unterschiedliche methodischer Ansätze, deren Ergebnisse sie miteinander vergleicht. Gegliedert ist der Hauptteil dementsprechend in zwei Abschnitte: Zunächst werden die Deutungsmöglichkeiten betrachtet, die sich mithilfe einer Strukturanalyse ergeben. Danach werden die intertextuellen Bezüge des Textes erarbeitet. Im Schluss werden die erarbeiteten Interpretationsangebote zusammengefasst und beide Methoden in ihrer Anwendbarkeit auf die Nachtwachen unter der Frage der Plausibilität ihrer Ergebnisse bewertet. Nicht leisten kann die Hausarbeit einen Überblick oder gar eine Kritik der verwendeten Sekundärliteratur, die vor allem dazu benutzt wurde, neue Ansätze und Bedeutungsspielräume kennen zu lernen. Das Ergebnis der Bewertung wird sich daher eng auf die Nachtwachen selbst beziehen.
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