Nicolas Hyacinthe Paradis (de Tavannes) (1733 - 1785). Professeur en Langue et Belles-Lettres Françoises, Journalist und Aufklärer. Ein französisch-deutsches Lebensbild im 18. Jahrhundert
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Nicolas Hyacinthe Paradis (1733-1785) war engagierter Aufklärer, aber auch Sprachlehrer, Didaktiker und Sprachforscher, zudem war er als Dramatiker und Texter für Operntexte tätig. Jürgen Storost legt die erste umfassende Biographie zu Paradis vor, die dessen überaus vielseitiges und vielschichtiges Schaffen beleuchtet und deutlich macht, wie Paradis durch sein Engagement maßgeblich mit zu dem beigetragen hat, was wir heute als moderne, der Aufklärung und den Wissenschaften verpflichtete Gesellschaft sehen. So setzte sich Paradis - um Beispiele zu nennen - schon früh für die Popularisierung der Wissenschaft und auch und gerade die Emanzipation der Frauen durch Bildung ein. Als Anhänger der Physiokratie machte er sich für eine politische Ökonomie stark, welche die Versorgung der Bevölkerung mit im Blick hat und Ereignisse wie Hungersnöte durch vorausschauende staatliche Planung von vornherein ausschließt.Ein Höhepunkt seiner Aktivitäten als Aufklärer bestand in der Gründung der Homburger Patriotischen Gesellschaft, als deren spiritus rector Paradis seine organisatorischen Fähigkeiten europaweit einbrachte.Auch mit seinen grammatikographischen und pädagogischen Schriften und Lehrbüchern zur Vermittlung der französischen Sprache hat Paradis in seiner Zeit Bahnbrechendes geleistet, mit seinen pädagogischen Grundannahmen ordnete er sich in die Begründung der bürgerlichen Pädagogik der Aufklärung ein. Ein knappes Jahrhundert später mündeten diese Bestrebungen in die feste Etablierung einer universitären Ausbildung neusprachlicher Lehrer und schließlich in die Professionalisierung und Institutionalisierung romanischer Philologie im universitären Rahmen. Jürgen Storost recherchierte in zahlreichen Archiven und legt ein umfassendes Lebensbild von Paradis vor, das eine Fülle neuer Fakten zu Paradis' beachtlichem Leben und Werk zugänglich macht.Jürgen Storost, Jahrgang 1940, studierte Romanistik an der Universität Leipzig, promovierte zur Geschichte der französischen Sprache und habilitierte sich mit einer Geschichte der an der Berliner Akademie der Wissenschaften in dreihundert Jahren gepflegten romanischen Philologie. Er war an der TH in Merseburg sowie an der Berliner Akademie der Wissenschaften tätig sowie zuletzt als Privatdozent an der FU Berlin. Heute ist Storost als Privatgelehrter weiterhin aktiv. Aus seiner Feder stammen zahlreiche philologiehistorische Schriften.
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