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Achtung! Ruhe bitte - Arno Schmidt auf Sendung! Durch die Vermittlung von Alfred Andersch erhielt Schmidt ab 1955 die Möglichkeit, einige Nachtprogramme mit Dichterporträts für den Rundfunk zu gestalten. Voller Leidenschaft widmete sich Arno Schmidt gerade nur wenig bekannten Autoren, die er für die eigentlich Größten der Literaturgeschichte hielt. Nur kein Lessing, nur kein Schiller - Brockes, Wieland oder Wezel, so heißen die Schmidtschen Helden. Er gefiel sich in der Rolle des profunden Kenners und war gleichzeitig bemüht, sich eine Riege literarischer Ahnherren zu verschaffen, in deren Linie er und sein Werk dann eingeordnet werden konnten. Wie alles, was sich Schmidt gebastelt hat - und seien es Zettelkästen, Holzlatschen oder Küchenquirle - zeugen auch diese Versuche, sich eine eigene literarische Tradition zusammen zu zimmern, von seiner großen Originalität und seinem noch immer viel zu wenig beachteten Humor.