Nichtmuslime im islamischen Recht
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Untersucht wird die Doktrin al-walä wa-l-barä (Loyalität und Lossagung), die seit den 1980er Jahren von salafistischen Gelehrten prominent vertreten und medial verbreitet wird. Sie regelt die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen aus islamischer Sicht. Dürfen Muslime einen Nichtmuslim initiativ grüßen? Wie soll der initiative Gruß eines Nichtmuslims erwidert werden? Darf ein Muslim in seinem äußeren Erscheinungsbild den Nichtmuslimen ähneln? Darf er einen Nichtmuslim zum Freund haben? Darf ein Muslim Liebe und Zuneigung für einen Nichtmuslim empfinden?
Zusammengefasst lautet die Kernaussage der Doktrin: Ein Muslim soll seinen Nächsten in dem Maße lieben, in dem dieser Allah gehorsam ist, und ihn in dem Maße hassen, in dem er Allah ungehorsam ist. Auf Liebe und Hass, die Werke des Herzens sind, basieren äußere Handlungen wie Loyalität und Lossagung, die wiederum mit diversen Handlungsimperativen in Verbindung stehen. Daraus ergeben sich dann konkrete Antworten auf die genannten Fragen.
Im Fokus steht die traditionsgeschichtliche Verankerung der Doktrin im klassischen Sunnitentum, analysiert werden ihre Ursprünge und Entwicklungen von der frühen Entstehungsgeschichte des Islams bis in die Gegenwart. Dabei liegt das Augenmerk auf den Positionen und Entwicklungen in den vier prominenten Rechtsschulen des sunnitischen Islams: ¿anafiten, Malikiten, safi¿iten und ¿anbaliten. Es werden Zusammenhänge zwischen Religionsrecht (fiqh), Dogmatik (¿aqida) und aufkommendem Traditionsmaterial, insbesondere ¿adi¿e und Gefährtentraditionen, als neue Legitimationsquellen untersucht.
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