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Der ungarische Schriftsteller Dezsö Kosztolányi (1885 bis 1936), feinfühliger Lyriker, Novellist, Romancier und Übersetzer, hat mit diesem bereits 1922 veröffentlichten Werk einen bemerkenswerten Beitrag zur historischen Belletristik seines Landes geleistet. Was den Roman auszeichnet, ist neben seiner geschliffenen sprachlichen Diktion die historische Sicht auf das Ende eines Zeitalters, und dieser ausgeprägte Sinn des damals 37jährigen für die Krisenhaftigkeit einer Epoche, die mancherlei Analogien mit den Zersetzungserscheinungen des spätbürgerlichen Zeitalters provozierte, mag es gewesen sein, der Thomas Mann zu seiner begeisterten Zustimmung veranlasste, als er 1923 die deutsche Fassung des Manuskriptes kennenlernte. In einem Brief an den Autor rühmte er die eigentümliche Intimität des Romans, die "mit ganz leichter, anstrengungsloser Gebärde Bilder und Szenen aus dem Leben der antiken Weltstadt emporruft, die amüsanteste Gesellschaftskritik sind". Anders als Lion Feuchtwanger in seinem Schlüsselroman "Der falsche Nero" sucht Kosztolányi die hintergründige historische Aktualität ausschließlich durch die psychologische Ausleuchtung seiner Figuren zu erreichen. Ein Roman, der inzwischen in vielen Sprachen der Welt vorliegt, ein unterhaltsames, poetisches, ein ungewöhnliches Buch.
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