Nationale Prägung der IFRS-Anwendung
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Die Einführung internationaler Rechnungslegungsregeln (IFRS) für kapitalmarktorientierte Unternehmen in der EU im Jahr 2005 verfolgte das Ziel, eine bessere Vergleichbarkeit von Konzernabschlüssen über Ländergrenzen hinweg zu erreichen. Nationale Einflüsse (Rechnungslegungstraditionen, Kultur etc.) könnten allerdings dazu führen, dass die in den IFRS enthaltenen Spielräume (explizite Wahlrechte und Ermessensspielräume) unterschiedlich genutzt werden, womit eine Einschränkung der angestrebten Vergleichbarkeit einherginge.Die vorliegende Arbeit untersucht dies für die Länder Deutschland und Großbritannien anhand zweier empirischer Studien: einer Analyse von Konzernabschlüssen zur Ausübung expliziter IFRS-Wahlrechte und einer Befragungsstudie zur Nutzung von IFRS-Ermessensspielräumen. Hinsichtlich der Wahlrechtsausübungen durch die Unternehmen zeigen die Befunde eine deutliche nationale Prägung der IFRS-Praxis und infolgedessen systematische Unterschiede zwischen den beiden Ländern. Bei der Nutzung von Ermessensspielräumen durch die Umfrageteilnehmer fallen die internationalen Unterschiede geringer aus, allerdings wird hier teilweise eine starke Heterogenität der Antworten innerhalb der einzelnen Länder festgestellt.
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