»Mutterland der Civilisazion und der Freyheit«
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Heinrich Heine gilt als eine der großen Persönlichkeiten in der Geschichte
des deutsch-französischen Literatur- und Kulturtransfers. Er setzt sich
in vielfältiger Weise literarisch mit der Politik, Kultur und Literatur Frankreichs
auseinander und formuliert den Anspruch, zwischen Deutschland
und Frankreich zu vermitteln, um Vorurteile auf beiden Seiten des Rheins
zu überwinden. Primär in politischer Hinsicht bewertet Heine Frankreich als
vorbildlich für Deutschland. Dennoch bedient sich Heine in seinem Werk vieler
bekannter Nationalstereotype, die im Widerspruch zu seinem selbst auferlegten
Vermittlungsauftrag zu stehen scheinen. Vor dem Hintergrund dieser
Beobachtung untersucht die Studie die Funktion der Nationalstereotype in
Heines Gesamtwerk. Diese Fragestellung wird mit einer umfangreichen Analyse
der Frankreichbilder in Heines Werk verbunden. Während Frankreich
in der frühen Schaffensphase ein Sehnsuchtsraum für Heine darstellt, entwickelt
er nach seiner Übersiedlung 1831 nach Paris eine differenzierte Sicht.
Nationalstereotype dienen dabei dazu, politische Intentionen zu verschleiern
und veranschaulichen zugleich die zu Heines Zeit gängige Auffassung von
Nationenunterschieden, ohne das Andere abzuwerten.
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