Beiträge zur Geistesgeschichte der Menschheit / Moses und sein Zeitalter
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Im Zeitalter des Moses vollzieht sich ein für das Bewusstsein der neueren Menschheit grundlegender Wandel, der in vieler Hinsicht auch die Wurzel unserer Gegenwartskultur ist. Moses besaß noch die Fähigkeit des alten Hellsehens, während sein Bewusstsein bereits in der Umwandlung zu einem wachen, durch den Intellekt bestimmten Denken begriffen war.
Emil Bock schildert zunächst den ägyptischen Lebenskreis, durch den Moses geprägt wurde, bis dieser nach vierzig Jahren dieses Land, das geistig dem Untergang entgegenging, verließ, um vierzig Jahre in der Verborgenheit zu bleiben und darauf wiederum vierzig Jahre lang das israelische Volk durch die Wüste zu führen.
Es wird deutlich, daß die Bibel durch ihren imaginativen Stil oft geistige und seelische Vorgänge meint, die der Übersetzung in eine historische Darstellung bedürfen. Unter diesem Aspekt ist auch die Schilderung der zehn Plagen zu verstehen. Die wunderbare Rettung aus dem Schilfmeer hat ihre Ursache in Moses¿ Bewusstsein, der instinktiven Spürsinn mit intellektuell-aufmerksamer Beobachtung verbinden konnte. Mit der Wüstenwanderung wird nicht nur ein äußerlich zurückgelegter Weg beschrieben, sondern es sind zugleich Stationen einer inneren Entwicklung aufgezeigt. Das größte Wunder ist die Gesetzgebung am Horeb-Sinai. Hier kann Moses dank der alten Hellseherkräfte und des neuen, anfänglich ichbewussten Denkens als Vermittler der göttlichen Offenbarung auftreten.
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