Modernisierte Kindheit - sportliche Kindheit?
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Die Kindheitsforschung hat als wichtiges Merkmal modernisierter Kindheit den Begriff der Versportung bzw. Versportlichung in die wissenschaftliche Diskussion eingebracht. Mit ihm wird ein markanter Unterschied zu früheren Kindheiten bezeichnet, der weiterer wissenschaftlicher Bearbeitung und Aufklärung bedarf. Allmählich entdeckt auch die (sozialwissenschaftlich ausgerichtete) Sportwissenschaft ihre Zuständigkeit für dieses Phänomen und ist dabei, sich ihm intensiver zu widmen. Gefordert ist sowohl die deskriptive Aufarbeitung von Bewegung, Spiel und Sport im Kontext heutigen Kinderlebens, als auch die reflexive Auseinandersetzung mit normativen Implikationen der beschriebenen Bewegungs-, Spiel- und Sportbedingungen. Letzteres wiederum rührt an das Problem der 'Kindheitsrhetorik' und wird nicht möglich sein, ohne auch Position zu beziehen im derzeitigen Paradigmenstreit, der - polarisierend formuliert - zwischen 'Kinder als Objekten' und 'Kindern als Subjekten' oszilliert.
Die Beiträge des Bandes sind beiden Aufgaben verpflichtet: Sie liefern neue Erkenntnisse und Daten zum Bewegungsleben heutiger Kinder, und sie erörtern die Bedeutung dieser Bewegungslebenswelten für die Kinder. Die Mitarbeit renommierter Autoren aus dem Lager der allgemein-sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung ist dabei ein großer Gewinn für den Band. Gleichwohl erhoffen sich die Herausgeber von ihm auch eine Art Anschubhilfe für die Sportwissenschaft in der das Thema Kindheit stärker in den Brennpunkt wissenschaftlicher Diskussion gerückt werden sollte.
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