MNEMOSYNE
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Dieser Band enthält eine Sammlung von Vortragstexten, welche sich überwiegend mit Gedächtnis und Erinnerung und mit den Phänomenen des Alterns auseinandersetzen. Hinzu kommen Abhandlungen über ethische Fragestellungen, welche untrennbar mit den medizinischen Problemen des Gedächtnisverlustes und der fortschreitenden Demenz verbunden sind. Wir sind Gedächtnis und Erinnerung, dies könnte als Maxime für die Darstellung der Gedächtnisproblematik gelten. Die Kunst des Vergessens wird als gleichrangige Fähigkeit im All des Erinnerns gesehen.
Vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Erforschung degenerativer Erkrankungen des alternden Gehirns, insbesondere der Alzheimer'schen Krankheit, werden die sozialen, ökologischen und begrifflichen (geistigen) Bezüge dieser Zerstörungsprozesse angesprochen.
Der Dynamik der Selbstzerstörung entspricht der ebenso dynamische Entwicklungsprozeß des menschlichen Gehirns. Dies wird sowohl aus der Sicht der Evolution des Primatenhirns, als auch aus der Sicht der ontogenetischen, ganz individuellen Entfaltung interpretiert.
Die Reifung der komplexen, das Individuum transzendierenden Hirnleistungen wird als kreativer Prozeß verstanden, welcher den Gesetzmäßigkeiten chaotischer Systeme folgt. Die Bedeutung des Hörens, vor allem die Nachhaltigkeit der Musikerfahrung für den ontogenetischen Reifungsprozeß wird besonders hervorgehoben.
Insgesamt wird in allen Beiträgen versucht, auf den holonischen Charakter der vieldimensionalen Bezüge des menschlichen Daseins hinzuweisen. Dies wird auch in einigen autobiographischen Texten verdeutlicht.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen