Berlin
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Mitch Epstein wurde 2008 mit dem »Berlin Prize in Arts and Letters« ausgezeichnet und von der American Academy für ein halbes Jahr
nach Berlin eingeladen. Er folgte diesem Ruf und freute sich darauf, in den ehrwürdigen Hallen der Akademie zu lesen und nachzudenken.
Doch daraus wurde nichts: Schon bald trieb es den Fotografen auf die Straßen Berlins, und die Stadt nahm ihn gefangen.
Mitch Epstein stammt aus einer jüdisch-amerikanischen Familie. Viele seiner Vorfahren fielen dem Holocaust zum Opfer. So lag es
nahe, in Berlin nach den Spuren der Shoah zu suchen. Doch Epstein fokussiert nicht nur auf das »Dritte Reich«. Er zeigt verschiedene
Epochen, die sich in Berlin wie Gesteinsschichten übereinander abgelagert haben.
Friedlich weidende Elefanten in Lichtenberg, Mannequins mit strahlend weißen Zähnen auf einer Werbetafel am Checkpoint Charlie,
der Dalai Lama auf einem Monitor am Brandenburger Tor - Epstein zeigt Berlins Hang zum Surrealen und gießt menschliches Pathos
in komplexe Form.
Mitch Epstein, geboren 1952 in Holyoke, Massachusetts, zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Fotografen der Gegenwart. Bei
Steidl sind bereits American Power (2009), Family Business (2003) und Recreation: American Photographs 1973-1988 (2005) erschienen.
Für American Power erhielt Mitch Epstein die Goldmedaille des Deutschen Fotobuchpreises 2010.
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