'Mit Wörtern das Ende aufschieben'
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Die Studie ist eine Gesamtinterpretation der «Rättin». Leitmotiv der Darstellung ist ein gleichfalls poetischer wie politischer Anspruch des fiktiven Ich-Erzählers, mit Wörtern das drohende Menschheitsende aufzuschieben. In den einzelnen Binnenepisoden der «Rättin» untersucht der Verfasser verschiedene Perspektivierungen von Wirklichkeit und analysiert die Erzählung als eine ästhetische Form ideologiekritischer Erfahrungsbildung des fiktiven Erzählers. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht das Bemühen des Erzählers, die Aufmerksamkeit des Lesers auf soziale wie kulturelle Verdrängungsmechanismen zu lenken. Diese Methodik gründet auf der Prämisse, daß Sprache selbst bereits ein Organ der Erfahrungsbildung darstellt, in der sich die Wahrnehmungen des Erzählers widerspiegeln. Theoriegeschichtlich bestimmt Adornos negativ-dialektischer Erfahrungsbegriff die Methodik, im Medium der Sprache das Unbegriffliche transparent zu machen.
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