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Es gibt nur wenige umfassende regionalhistorische Darstellungen über das Puppenspiel. Johannes Richter hat eine geschrieben, und er vereint in diesem Buch all das Wissen und die Informationen über die Geschichte des Puppenspiels in Magdeburg und Sachsen-Anhalt, die er in Jahrzehnten zusammengetragen hat. So ganz nebenbei ist da auch sein Puppenspielhistorisches Archiv entstanden, alle Fakten lassen sich also auch belegen. In dem Buch sind Fotos zu sehen, die bisher unveröffentlicht sind und unentdeckt geblieben wären, hätte sie Johannes Richter nicht gefunden und bewahrt.
Die Kulturgeschichte einer Region ist untrennbar verbunden mit dem Wirken von durchreisenden und ortsansässigen Künstlern, deren Wirken jedoch erst als kulturgeschichtlicher Baustein bewußt wird, wenn es dokumentiert und veröffentlicht ist. Dazu leistet das vorliegende Buch seinen Beitrag, es führt seine Leser auf die Spuren von berühmten und weniger berühmten Puppenspielern in Magdeburg und Sachsen-Anhalt.
Die Geschichte des Puppentheaters in Magdeburg erschöpft sich nicht in der vierzigjährigen Existenz eines eigenständigen städtischen Puppentheaters, wenngleich das Bewußtsein der Öffentlichkeit für die Kunst des Puppentheaters durch das Wirken dieses Theaters gestärkt wurde. Auch dessen Geschichte ist in die vorliegende kulturhistorische Darstellung integriert.
Geschichte ließe sich in dürren Fakten darstellen, aber dabei verblaßten die Menschen, die mit ihren Geschichten erst Geschichte gemacht haben. Johannes Richter weiß solche Geschichten zu erzählen, und er läßt damit Geschichte erfahrbar werden.
Ich freue mich besonders, daß es gelungen ist, mit dieser Geschichte des Puppenspiels in Sachsen-Anhalt die erste offizielle Publikation für das Weltpuppentheaterfestival UNIMA 2000 in Magdeburg herauszubringen. Daher gilt unser Dank vor allem dem Autor und dem Verlag, die uns dabei unterstützt haben. Dem Buch sind viele interessierte Leser zu wünschen, und zwar nicht nur diejenigen, die sich von Berufs wegen oder aus Passion mit dem Puppenspiel beschäftigen, sondern auch all jene, denen die Kulturgeschichte ihrer Heimatregion nicht gleichgültig ist.
Dr. Gerd Taube Frankfurt am Main im August 1998
Vorsitzender des Vorbereitungskomitees UNIMA 2000 in Magdeburg (Vorwort)
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen