Mission Medina
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Thomas K. Gugler beleuchtet das Phänomen des Postislamismus anhand zweier Missionsbewegungen aus Südasien. Die stark sufisch geprägte Dawat-e Islami wurde als Gegenbewegung zur Deobandi-nahen Tablighi Jamaat gegründet und ist mittlerweile eine der größten transnationalen religiösen Bewegungen aus Pakistan. Die Konkurrenzdynamik zwischen beiden Organisationen wirft zahlreiche Fragen zu modernen religiösen Wandlungsprozessen und den zunehmend deregulierten Religionsmärkten auf. Netzwerke von Symbolen, Mythen und Ritualen religiöser Traditionen scheinen sich als komplexe adaptive Systeme in ihren Entwicklungsprozessen zunehmend nach Regeln der Ressourcenmaximierung durch milieuübergreifende Ideenkommunikation gegenseitig zu beeinflussen und kompetitiv weiterzuentwickeln. Sunna wird dabei zu einem normativen System der Lebensführung, das insbesondere jüngere Muslime befähigt, konfessionsspezifisches Sozialkapital zu generieren. Außerdem wird aufgezeigt, inwieweit die frömmigkeitspolitischen Projekte der jungen Neofundamentalisten den alten Islamisten das Wasser abgraben.
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